Auf dem Weg zum CI

Wie verläuft eine Anpassung?

Ungefähr vier Wochen nach der Erstimplantation folgt die Erstanpassung des Sprachprozessors. Das ist für viele ein großer und spannender Moment, gerade weil im Internet viele emotionale Videos existieren.

Bitte: lasst euch davon nicht unter Druck setzen. Für viele ist die Aktivierung des Sprachprozessors enttäuschend und beschreiben den ersten Eindruck als „akustischer Müll“. Das liegt daran, dass das Gehirn die neuen Signale oft noch nicht zu deuten weiß und diese erst nach einer gewissen Übungszeit ihren Sinn erhalten. Das ist ganz normal!

Ein Cochlea-Implantat bedeutet viel Übung und Zeitaufwand. Und das Resultat lohnt sich!

Bitte plant für die Erstanpassung gut Zeit und Energie ein.

Zuerst wird der Sprachprozessor mit dem Computer verbunden. Die Magnetstärke wird kontrolliert und die Funktionsfähigkeit der Elektrode wird erstmalig nach der Operation überprüft.

Bevor der Prozessor aktiviert werden kann, werden verschiedene Lautstärken überprüft. Ziel ist es, die Stromstärke so einzustellen, dass laute Töne angenehm laut gehört werden. Darum fragen die Audiologen nach einer subjektiven Beurteilung der Lautstärke. Das ist beim ersten Mal anstrengend und schwierig und kann durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen.

Wenn das Implantat aktiviert ist, beschreiben viele den Klang als eine Art „Blechbüchse“. Das schöne daran ist, dass das Gehirn lernt, diesen komischen Klang zu interpretieren und zu erkennen, sodass dieser eines Tages normal erscheint. Darum sind die Klangbeispiele, die man im Internet findet, oft eher abschreckend und nicht so, wie ein CI-Träger den Klang empfindet.

Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, heißt es jetzt: Üben, üben, üben! Und schließlich viel Spaß beim „wieder hören“ haben.

Die Reha-Phase

Die Reha-Phase ist nach der Implantation maßgebend.

Hier arbeiten Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Audiologen, Logopäden, Hörakustikern und Psychologen zusammen. Dieses interdisziplinäre Zusammenspiel ist von großer Bedeutung.

Die Hals-Nasen-Ohren-Ärzte betreuen die Reha aus medizinischer Perspektive und beobachten die Lage des Implantates, die Wundheilung und eventuelle Komplikationen der Operation, während

die Audiologen die technische Einstellung des Soundprozessors übernehmen. In regelmäßigen Abständen wird die Einstellung kontrolliert, da sich nach der Operation nochmal viel verändern kann. Das Implantat verwächst mit dem Körper und verändert somit auch seine Eigenschaften. Außerdem werden regelmäßig Ton – und sprachaudiometrische Messungen aufgenommen, um den Verlauf des Trainings zu kontrollieren.

Die Logopäden üben das Verstehen mit dem Cochlea-Implantat und sorgen für ein optimales Hörtraining.

Der Part des Akustikers besteht darin, maßgefertigte Ohrpassstücke anzufertigen und Zubehör für das Cochlea-Implantat zu besorgen und darauf zu beraten.

Ein Psychologe sorgt für die psychologische Betreuung, welche vor allem nach einer Operation wichtig sein kann. Das alles ist sehr energieaufwändig. Darum muss auch für das seelische Wohl gesorgt sein.

Arbeiten diese Disziplinen gut und eng zusammen, ist für eine optimale Reha gesorgt.