Brauche ich ein Hörgerät?

Brauche ich wirklich ein Hörgerät?

Diese Frage kann man sich selbst erst dann beantworten, wenn man tatsächlich Hörgeräte getestet hat.
Sie wird für gewöhnlich erst dann gestellt, wenn tatsächlich eine Beeinträchtigung des Hörens vorliegt.

Wer hilft mir, diese Frage zu beantworten?

Sie können mit dieser Fragestellung zu Ihrem Ohrenarzt oder zu einem Hörgeräteakustiker gehen. Besser noch: Sie gehen zu beiden!

Der Ohrenarzt …
wird sich die Zeit nehmen, um eine Diagnose zu stellen. Er ermittelt, wenn ein Hörverlust vorliegt, ob die Ursache hierfür im Außen – Mittel – oder Innenohr liegt. Er kann auch entscheiden, was die beste Therapiemöglichkeit für Sie ist.

In den seltensten Fällen wird Ihr HNO-Arzt sich aber viel Zeit dafür nehmen, um Ihnen explizit zu erklären, was mit Ihren Ohren los ist. Genau das ist die Aufgabe des Akustikers.

Der Hörgeräteakustiker…
nimmt sich die Zeit, um mit Ihnen alle Messungen zu besprechen und zusammen eine geeignete Hörlösung zu finden. Er stellt jedoch keine Diagnose!
Die Beratung und auch die Ausprobe ist immer kostenlos und unverbindlich.

Mehr zu dem Ablauf einer Hörgeräteanpassung finden Sie hier.

Wie finde ich den richtigen Hörgeräteakustiker?

Der richtige Akustiker ist der, dem Sie vertrauen und bei dem Sie sich wohl fühlen.

Bei der Wahl des Akustikers gibt es kein „richtig“ und kein „falsch“. Jeder Akustiker bringt andere Voraussetzungen mit. Die einen sind im Service sehr stark, die anderen in der Beratung, wiederum andere legen den Fokus auf Preis-Leistung.

Hier sind ein paar Punkte, auf die Sie achten sollten:

  • Standort – ist der Akustiker für mich gut zu erreichen?
  • Vertrauen – kann ich meine Ohren dem Personal anvertrauen?
  • Kompetenz – erachte ich das Personal für kompetent genug?
  • Beratung – fühle ich mich dort gut beraten?
  • Service – welche Leistungen erhalte ich mit meinen Hörgeräten?

Im Folgenden sind ein paar Leistungen aufgelistet, die Ihnen mehr Sicherheit geben können:

  • Zufriedenheitsgarantie – Umtausch der Hörgeräte bei Unzufriedenheit innerhalb eines bestimmten Zeitraums
  • Servicegarantie – sind die regelmäßigen Wartungen und Kleinreparaturen wie Schlauchwechsel, etc. für Sie kostenlos?
  • Bestpreisgarantie – haben Sie wirklich den besten Preis bekommen? Manchmal lohnt sich ein Vergleich.
  • Öffnungszeiten – sind diese für mich passend?
  • Filialunternehmen – möchte ich lokal gebunden bleiben oder möchte ich bundesweit einen Ansprechpartner haben?
  • Garantieverlängerung – kann ich hohe Reparaturkosten durch die Möglichkeit einer Garantieverlängerung vermeiden?
  • Absicherung gegen Verlust – Gibt es eine Absicherung im Schadensfall?
  • Finanzierung – kann ich mir durch eine Finanzierung höherwertigere Geräte leisten?
Stimmt es, dass Hörverlust und Demenz zusammenhängen?

Zahlreiche Studien belegen heutzutage einen deutlichen Zusammenhang zwischen Hörverlusten und Demenz. Prof. Dr. Lin von der Johns Hopkins University in Baltimore hat in Kooperation mit zahlreichen weiteren Forschern 2011 die Ergebnisse seiner Langzeitstudie veröffentlicht.
Im Folgenden sind seine Erkenntnisse kurz und knapp auf den Punkt gebracht:

  • Je höher der Hörverlust, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken.
  • Je stärker der Hörverlust ist, desto anstrengender ist die Kommunikation. Die dadurch entstehende Isolation von der Gesellschaft begünstigt eine sich entwickelnde Demenz.
  • Die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, steigt pro 10 dB Hörverlust um das 2,7-fache

In dieser Studie gab es auch eine Kontrollgruppe, die mit Hörgeräten versorgt war. Man hat hier erkannt, dass das Tragen von Hörgeräten der geistigen Fitness dient und somit den Vorgang einer Demenz eindämmen und verlangsamen kann.

Kann ich mein Hörgerät ausziehen, wenn ich es nicht brauche?

Ein Hörgerät sollte nach Möglichkeit den ganzen Tag getragen werden, mindestens 10 Stunden pro Tag – auch dann, wenn man alleine ist und keine Kommunikation absehbar ist.

In folgenden Situationen sollte das Hörgerät ausgezogen werden*:

  • vor dem Schlafengehen
  • vor dem Duschen / Baden / Schwimmen
  • beim Sport (je nach Intensität)
  • bei besonders schmutzigen Arbeiten mit viel Staubbildung
  • in turbulenten Situationen (z.B. Achterbahnfahrten)

*keine Garantie auf Vollständigkeit